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Estrich-Restfeuchte messen mit CM-MethodeZuverlässig und sicher

Für eine sichere Oberbelagsverlegung ist es wichtig, die vorgegebenen Fließestrich-Restfeuchten abhängig von Oberbelag und beheizter / unbeheizter Konstruktion einzuhalten. Welche Methode zur Restfeuchte-Bestimmung ist empfehlenswert?

 

 

Warum muss die Restfeuchte im Calciumsulfat-Fließestrich (CAF) bestimmt werden?

Ein Mörtelestrich, wie Calciumsulfat-Fließestrich (CAF), konventioneller Calciumsulfat-Estrich und Zementestrich (CT), werden mit einer Wassermenge angemischt, die größer ist, als das Bindemittel für den Abbindeprozess benötigt. Das Überschusswasser gibt der Estrich nach dem Erhärten durch Trocknung an die Umgebungsluft ab. Bevor der Estrich mit einem Belag belegt wird, muss er ausreichend trocken sein. Man sagt, dass der Estrich dann bezüglich des Feuchtegehaltes belegreif ist. Ein CAF ist belegreif, wenn der Feuchtegehalt oder die Restfeuchte laut DIN 18560-1 ≤ 0,5 % (beheizt und unbeheizt) beträgt. Mit Erreichen der Belegreife stellen Sie sicher, dass der fachgerecht verlegte CAF seine Festigkeit erreicht hat und die verbliebene Restfeuchte gering genug und das Trockenschwinden so weit abgeklungen ist, dass kein Schaden an Belag und Estrich entstehen kann.

 

Wie wird geprüft?

Die Restfeuchte prüfen Sie am besten mit der CM-Methode. Hierfür wird mit Hammer und Meißel eine Probe aus dem Estrich entnommen, zerkleinert, abgewogen und in die CM-Flasche (Stahlflasche) gefüllt. In die Flasche werden zusätzlich noch Stahlkugeln und eine Carbid-Patrone eingefüllt, bevor sie mit dem Deckel (einschließlich Manometer) druckfest verschlossen wird. Durch Schütteln wird die Probe weiter zerkleinert, die Carbid-Patrone zerstört und das Carbid kann mit der Feuchte, die noch in der Probe steckt, reagieren und ein Gas bilden. Hierdurch entsteht ein Überdruck in der Flasche. Je höher der Wassergehalt in der Probe, desto mehr Gas entsteht und umso größer wird der Druck. An dem Manometer wird nach 10 Minuten der Druck abgelesen. Anhand einer Tabelle können Sie in Abhängigkeit von der Probeneinwaage die Restfeuchte ablesen. An manchen Manometern ist dies auch direkt ablesbar.

 

Die genaue Vorgehensweise bei der Durchführung der CM-Messung sehen Sie im Knauf Video und können Sie auch in DIN18560-2, in der Schnittstellenkoordination Neubauten des BVF oder in der Arbeitsanweisung CM-Messung des BEB nachlesen.

 

Video ansehen: Messung der Restfeuchte

https://www.youtube.com/watch?v=Obo_Q_-Iq8U&list=PL2CD27790927A13E6&index=15

 

Wo wird die Probe entnommen?

Die Probe sollte dort entnommen werden, wo Sie noch den höchsten Feuchtegehalt erwarten. Dies können Stellen sein, die schlecht belüftet wurden oder Stellen mit wissentlich großen Estrichdicken. Handelt es sich bei dem Estrich um einen Heizestrich, sind vom Estrichleger vor der Estrichverlegung Messmarkierungen so gesetzt worden, dass sie einen ausreichenden Abstand zu den Heizrohren haben. So wird vermieden, dass bei der späteren Probenahme an diesen Messmarkierungen durch den Bodenleger ein Heizrohr beschädigt wird.

 

Probenahme

Bei der Probe ist es wichtig, dass sie gleichmäßig über die ganze Estrichdicke entnommen wird. Da ein Estrich immer über die Oberfläche von oben nach unten trocknet, ist er an der Oberseite trockener als an der Unterseite. Würde man die Probe nur von der Oberseite entnehmen, würde man eine zu geringe Restfeuchte messen. Wenn man sie dagegen nur von unten entnimmt, würde ein zu hoher Wert festgestellt.

 

Geht es nicht auch einfacher?

Auf dem Markt werden auch elektrische Geräte angeboten, mit denen man die Estrichoberfläche berührt. Eine Probenahme ist dabei nicht erforderlich. Über den kapazitiven Widerstand der Estrichoberseite wird dann ein Wert angezeigt, der mit zunehmender Trocknung abnimmt. Diese Werte sind jedoch nicht zuverlässig, da die Methode einerseits nicht die Estrichunterseite erreicht, andererseits aber auch die Oberflächeneigenschaft des Estrichs Einfluss auf den Messwert hat. Mit diesen Geräten kann bedingt der Trocknungsprozess beobachtet und ggf. die feuchteren Stellen lokalisiert werden.

 

Was ist die KRL-Methode?

Bei der KRL-Methode erfolgt wie bei der CM-Messung eine Probenahme. Die zerkleinerte Probe wird dann in einen Behälter oder eine Tüte gefüllt. Mit einem Sensor wird die sich dort einstellende Luftfeuchte und Temperatur gemessen. Die Belegreife wird als erreicht beschrieben, wenn die sich einstellende Luftfeuchte einen (nicht allgemein anerkannten) Grenzwert nicht überschreitet. Für CAF ist dieses Prüfverfahren ungeeignet, da aufgrund der sehr unterschiedlichen Produkteigenschaften kein allgemein gültiger Grenzwert festgelegt werden kann.

 

Weitere Infos zu Fließestrich

https://www.knauf.de/profi/sortiment/fuer-den-boden/fliessestrich-calciumsulfatestrich/index.php