Knauf Knauf

Verlegefehler bei CAF-Einbau vermeiden

Weiter

1. Weiche Estrichoberfläche


Calciumsulfat-Fließestriche (CAF) sind grundsätzlich schnell und einfach zu verlegen. Trotzdem ist Sorgfalt angebracht, denn bei mangelhafter Verarbeitung drohen Folgeschäden. Typische Beispiele hierfür beschreibt dieser Beitrag.

Schaden: Die Estrichoberfläche ist zu weich und wird vom Bodenleger beanstandet.

Ursache: Beim Estricheinbau wurde zu viel Wasser zugemischt (Überwässerung).

Vermeidung: Richtige Wassermenge zugeben und das vom Hersteller vorgegebene Fließmaß einhalten.

2. Zu tiefes Oberflächenniveau

Genügend Abstand zwischen Stiefel und Wand ist Voraussetzung für ein korrektes Messergebnis.

Schaden: Nach der Estrichverlegung stellt sich heraus, dass die Oberfläche ein paar mm zu niedrig eingebaut wurde.

Ursache: Beim Beurteilen des Niveaus der Estrichoberfläche mit Nivellierböcken oder Maßstab und Laser während des Gießvorgangs wurde zu nah am Stiefel des Estrichlegers gemessen. Da der Stiefel eine gewisse Mörtelverdrängung/Volumen hat, steigt der Oberflächenspiegel des Estrichs neben dem Stiefel etwas an und senkt sich in dem Moment wieder, wenn der Stiefel wieder entfernt wird.

Vermeidung: Niveau der Estrichoberfläche während des Estricheinbaus mit ausreichendem Abstand zum Stiefel überprüfen.

3. Höhenversatz an Bewegungsfugen

Schaden: An der Bewegungsfuge eines Heizestrichs ist ein Höhenversatz von mehreren Millimetern entstanden.

Ursache: Der Überstand der Bewegungsfuge über die Estrichoberfläche ermöglicht beim Gießvorgang keine genaue Abschätzung, ob die Estrichoberfläche an beiden Seiten gleich hoch ist.

Vermeidung: Nach Herstellung der ersten Estrichfläche werden in den Überstand der Bewegungsfuge von oben mit einem Messer „Fenster“ bis auf die Estrichoberfläche eingeschnitten.

Beim Gießen der zweiten Fläche wird dann bis Unterkante „Fenster“ gegossen.

4. Lochbildung an Estrichoberfläche

Schaden: Bei einem Verbundestrich mit geringer Dicke entstehen Löcher an der Estrichoberfläche.

Ursache: Der Untergrund nimmt Wasser aus dem Estrich auf. Durch die Volumenminderung bilden sich im noch flüssigen Mörtel Löcher.

Vermeidung: Saugfähigen Untergrund mit geeigneter Grundierung vorstreichen.

5. Risse im Heizestrich (1)

Schaden: Während des Trockenheizens entstehen Risse im Estrich.

Ursache: Der Estrich wird innerhalb eines Feldes ungleichmäßig beheizt und dadurch ungleichmäßig getrocknet.

Vermeidung: Heizleitungen gleichmäßig über Fläche schneckenförmig verlegen. Alle Heizkreise innerhalb eines Estrichfeldes müssen gleich beheizt werden (hydraulischer Abgleich). Estrich in gleichmäßiger Dicke einbauen.

6. Risse im Heizestrich (2)

Schaden: Während des Trockenheizens oder auch während der späteren Nutzung entstehen Risse im Estrich.

Ursache: Randdämmstreifen wurde nicht fachgerecht an Wänden angebracht, z. B. auf Höhe Estrichquerschnitt getackert. Die Bewegungsfuge wurde nur oberhalb der Heizrohre ausgeführt.

Vermeidung: Randdämmstreifen an allen aufgehenden Bauteilen fachgerecht anbringen. Bewegungsfugen so ausführen, dass sie nicht durch Estrichmörtel unterlaufen werden.

7. Rissbildung im Estrich auf Trennschicht

Schaden: Während der Trocknung oder späteren Nutzung entstehen Risse im Estrich auf Trennschicht.

Ursache: Trennlage wurde nicht vollflächig ausgelegt; Faltenbildung der Trennlage bildete Sollbruchstellen.

8. Randabsenkungen bei Fliesenbelägen auf Heizestrich

Schaden: Ein bis drei Jahre nach Einbau senken sich die Estrichränder des mit keramischen Fliesen/Platten belegten Heizestrichs (Abriss der Silikonfuge), ggf. mit Rissbildung in Estrich und Belag.

Ursache: Fliesenbelag wurde auf den noch nicht belegreifen, zu feuchten Estrich verlegt. Mit späterer Trocknung des beheizten Estrichs setzt das Trockenschwinden ein, das vom Belag behindert wird. Hierdurch wölbt sich der Boden in der Mitte auf und die Ränder drücken sich in die Dämmschicht. Ist die Belastung für den aufgewölbten Boden zu hoch, bricht er unter Rissbildung zusammen.

Vermeidung: Vor Fliesenverlegung Belegreife des Estrichs (0,5 CM-%) abwarten.

Vermeidung: Trennlage ausreichend überlappend verlegen. Trennlage verwenden, die nicht zur Faltenbildung neigt.

Knauf Fließestrich für Calciumsulfat