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WDVS-Planungsatlas vereinfacht Wärmebrückenberechnung

Planugnsatlas WDVS
  • Auswahl der Ausschlusskriterien
  • Details eines Sockelanschlusses
  • WDVS Verarbeitung
  • Wärmebrückenberechnung

Der WDVS-Planungsatlas hat sich seit seiner Premiere 2014 zu einem etablierten Web-Tool für Architekten und Fachunternehmer entwickelt, die hier sichere und produktneutrale Detaillösungen für alle relevanten Anschlusspunkte von Wärmedämm-Verbundsystemen (WDVS) finden. Der Beitrag gibt einen Nutzungsüberblick.

Für die Verwendung des WDVS Planungsatlas ist nur eine persönliche Anmeldung erforderlich, Kosten fallen nicht an. In der Online-Anwendung können Fachunternehmer an einem fiktiven Gebäude die gesuchten Anschlusspunkte auswählen und an die eigenen Erfordernisse anpassen. Die integrierte Wärmebrückenberechnung liefert daraus die nötigen Werte für den Nachweis der Gleichwertigkeit nach DIN 4108. Dank der Exportfunktion lassen sich die entsprechenden Detailzeichnungen in die gängigsten CAD-Anwendungen übernehmen.

So funktioniert der WDVS-Planungsatlas

Die Nutzung des WDVS-Planungsatlas beginnt nach der Registrierung mit der Suche des gewünschten Konstrukt. Der Anwender wählt dazu anhand einer blauen „selektiven“ Fläche auf einem fiktiven Gebäudemodell einen Wärmebrückenanschluss aus. Über den Mauszeiger wird auf den blau markierten Flächen eine textliche Beschreibung des Anschlusses angezeigt. Nach Selektion des Anschlusses erscheint unter dem Wohngebäude eine Liste der für diesen Anschluss erstellten Konstruktionen (Modellliste). Eine zweite Suchmöglichkeit ergibt sich über die Konstruktion. Hier lässt sich aus einer Liste direkt ein bestimmter Wärmebrückenanschluss auswählen oder per Suchfunktion ermitteln. Auch in diesem Fall wird nach der Selektion eine Liste der für diesen Anschluss erstellten Konstruktionen (Modellliste) eingeblendet.

Konstruktionsanschluss im Überblick

Nach Auswahl eines Wärmebrückenanschlusses aus einer Modellliste gelangt der Nutzer zur Anzeige des Konstruktionsanschlusses. Diese Seite enthält die textliche Beschreibung des Anschlusses sowie die Darstellung als Konstruktions- und Temperaturbild. Angezeigt werden zudem die thermischen Werte zur energetischen Bilanzierung des Anschlusses. Die entstandene Konfiguration kann per Klick in die ∆UWB-Liste übernommen werden. Optional lässt sich eine PDF-Datei generieren mit textlicher Beschreibung, Konstruktions- und Temperaturbild sowie der Aufstellung der thermischen Werte.

Konfiguration des Konstruktionsanschlusses

Der nächste Schritt umfasst die Konfiguration eines Konstruktionsanschlusses. Diese Seite bietet die textliche Beschreibung der thermisch variierten Konstruktionselemente mit der zugehörigen Positionsnummer. Thermisch variierte Werte können mittels „Drop-Down-Listen“ individuell konfiguriert werden. Alle hinterlegten Dateien eines Konstruktionsanschlusses lassen sich abrufen und inklusive der Material- und Geometriebeschreibung als PDF-Dokument ausgeben. Konstruktionszeichnungen sind in mehreren verschiedenen Formaten möglich, ebenso können frei editierbare Ausschreibungstexte zur Weiterverarbeitung als DOC-Datei generiert werden.

Ermittlung des Wärmebrückenzuschlags ∆UWB

Nächster Schritt ist die Ermittlung des Wärmebrückenzuschlags ∆UWB. Nach der Konfiguration eines Konstruktionsanschlusses kann der längenbezogene Wärmedurchgangskoeffizient ψ automatisch in eine ∆UWB-Liste aufgenommen werden. Nun ist nur noch die Angabe der tatsächlichen Längen der jeweiligen Wärmebrücken und der gesamten wärmeübertragenden Hüllfläche in den entsprechenden Feldern nötig. Eigene Konstruktionen, die nicht an das WDVS anschließen, können hinzugefügt werden. Somit lässt sich ein vollständiger Nachweis für das gesamte Gebäude führen. Die manuell ergänzten Komponenten fließen in das Gesamtergebnis ein und der Wärmebrückennachweis kann in einer Anwendung komplett erstellt werden. Abschließend kann eine PDF-Datei erzeugt werden, welche die ∆UWB-Liste sowie jeden konfigurierten Konstruktionsanschluss mit dessen textlicher Beschreibung, Konstruktions- und Temperaturbild sowie eine detaillierte Aufstellung der thermischen Daten enthält. Auf www.wdvs-planungsatlas.de bietet die Website ergänzende Informationen zur Wärmebrückenberechnung und zum Thema Brandschutz als PDF-Dateien.

Update 2022: Vereinfachte Ersatzmodelle für Bauelemente

Mit der Neufassung von DIN 4108 Beiblatt 2:2019-06 wurde das Rechenverfahren für Bauelemente (z. B. Fenster, Rollladenkästen) überarbeitet. Nach wie vor ist die Nutzung eines vereinfachten „Blockmodells“ im Sinne einer 7 cm dicken Holzschicht zulässig. Hierfür wurden allerdings „Strafzuschläge“ eingeführt, sodass die Nutzung dieser Blockmodelle im Rahmen detaillierter Wärmebrückennachweise insbesondere wirtschaftlich unattraktiv ist. Sollen diese Strafzuschläge entfallen, müssen die Referenzbauteile gemäß DIN 4108 Beiblatt 2, Anhang F für Wärmebrückenberechnungen genutzt werden. Um diese Vorgehensweise einer Nutzung im Rahmen von Wärmebrückenkatalogen zuzuführen, wurden in einer Studie für den VDPM 2022 vereinfachte universelle Ersatzmodelle entwickelt.

Wärmebrückenberechnungen vereinfacht

Mit Blick auf die energetisch relevante Kenngröße ψ erbrachte die Studie beim universellen Ersatzmodell im Vergleich zu einer Berechnung mit den Referenz-Bauteilen gemäß Beiblatt 2 nahezu identische Ergebnisse. Abweichungen zeigen sich lediglich in der dritten Nachkommastelle, was baupraktisch zu vernachlässigen ist. Die Innenoberflächentemperatur der ReferenzBauteile wird mit den universellen Ersatzmodellen ebenfalls gut nachgebildet. Kleine Abweichungen sind hier unvermeidbar, aber ebenfalls nicht von baupraktischer Bedeutung. Die entwickelten universellen Ersatzmodelle können somit mit guter Übereinstimmung anstelle der Referenzmodelle gemäß DIN 4108 Beiblatt 2 für Wärmebrückenberechnungen genutzt werden. Der Modellierungs-und Rechenaufwand bei Wärmebrückenberechnungen wird durch die universellen Ersatzmodelle in der Anwendungspraxis deutlich reduziert.