Die CCH Immobilien GmbH & Co. KG verfolgte mit dem Projekt das Ziel, schadstoffbelastete Decken zu sanieren, bestehende Säle akustisch, brandschutztechnisch und optisch zu optimieren und neue Räumlichkeiten zeitgemäß zu gestalten. Bei der Ausführung setzte die Auftraggeberin auf Trockenbautechnik, um innerhalb des knappen Zeitbudgets hohe Qualität zu erhalten und alle Erfordernisse abzudecken.
Saal 4: Konstruktion der Sichtdecke
Im sogenannten Saal 4 kombiniert eine Sichtdecke aus Dreiecksspezialdeckensegeln mit einem vor der Bühne angeordneten Deckenfeld aus Tetraedern Schallschutzlösungen mit optischen Highlights. Für die Tetraeder verschraubte das Team der Baierl & Demmelhuber Innenausbau GmbH vor Ort die von Knauf vorgefertigt angelieferten Stahlprofile zu Tetraedern und befestigte diese im Anschluss an der Rohdecke. Eine zweilagige Beplankung aus 12,5 mm Diamant Hartgipsplatten vervollständigt die Konstruktion. Da auch die angrenzenden Deckenfelder als Dreiecke konzipiert sind, bestand die Herausforderung für die Trockenbauer darin, die Kreuzungspunkte dieser Elemente analog zu den Tetraedern sauber zusammenzuführen. Dabei arbeiteten sie im System D127 mit Lochplatten Cleaneo 8/18 R. Für gleichmäßige Fugen sorgen Alublechstreifen zwischen den Dreiecksegeln, die nach der Montage zusammen mit den Platten gestrichen wurden. Befestigt wurden die Sichtdecken mittels einer statisch bemessenen Weitspannträgerkonstruktion und mit Sondermittelabhängern – durch die Schallschutzdecke (Knauf D112.de mit 2 x 12,5 mm Knauf Silentboard) hindurch – in der Rohdecke. Die von Knauf mit UA-Profilen vorgefertigten beziehungsweise mit Spezialprofilen erstellten Weitspannträger überbrücken bis zu 5 m Spannweite. Die Abhängung erfolgte kreuzweise, wobei Abhängehöhen von bis zu 4,5 m zustande kamen.
Eine oberhalb der Sichtdecke verlaufende, gesonderte Schallschutzdecke ergänzt deren akustische Leistung und entkoppelt den Saal 4 vom darüber liegenden Saal 1 und dessen Orchestergraben. Die 12 cm von der Rohdecke abgehängte Konstruktion basiert auf CD 60/27 Profilen in Kombination mit einer Beplankung aus zwei Lagen 12,5 mm Knauf Silentboard und hochverdichteter Steinwolledämmung. Da jede Durchdringung dieser Schallschutzdecke auch eine Schwächung des Schallschutzes darstellt, wurden in diesen Fällen Sandwichschotts aufgeschraubt: Rechteckig oder rund ausgeschnittene Platten wurden zunächst zweigeteilt, die durchführenden Bauteile zusammen mit 10 mm hochverdichteter Steinwolldämmung und einer Lage 12,5 mm Silentboard darunter geschraubt.
Foyer: Befestigung der 3,4 Tonnen schweren Pendelleuchte
Das Zentrum des Foyers markiert eine 3,4 Tonnen schwere Pendelleuchte, die über 164 Abhängepunkte an explizit dafür eingezogenen Deckentraversen fixiert wurde. Für die akustische Optimierung der Halle sorgen schlichte Abhangdecken mit Lochplatten aus dem System D 127 Cleaneo Classic 8/18 Rundlochung auf einer Metallunterkonstruktion als D127.de in Kombination mit eingeschweißter Dämmung. An den Übergängen zwischen den Wand- und Deckenbekleidungen beziehungsweise Brüstungen und Decken wurden vorgefertigte Platten mit gefalteter Kante eingesetzt. An den Brüstungen kam eine statisch berechnete Unterkonstruktion aus Knauf Stahl-Leichtbauprofilen zum Einsatz. Glatte Balustraden erhielten eine Beplankung mit Knauf Diamant-Hartgipsplatten.
Großer Saal 1: Unterkonstruktion
Den unter Denkmalschutz stehenden „Großen Saal“ im Mitteltrakt des CCH hatte ursprünglich eine an einer Stahlkonstruktion aus Rundstählen angearbeitete Rabitzdecke geschmückt, die im Zuge der Sanierung nach historischem Vorbild rekonstruiert werden sollte. Als sich bei der Entkernung herausstellte, dass das gesamte Stahltragwerk schadstoffbelastet war, wurde dieses mit einem Schutzanstrich versehen, um die Schadstoffe einzuschließen. Die neue Befestigungslösung durfte entsprechend nicht mit Schrauben an der Bestandskonstruktion fixiert werden. Stattdessen kamen Klemmmechanismen zum Einsatz. Die auf 18 der Unterkonstruktion verlegte Dämmung musste zudem vollflächig verschweißt werden, weil die Be- und Entlüftung oberhalb der Decke stattfindet.
Von unten besehen wirkt die Decke in Saal 1 wie eine Schuppenkonstruktion aus ineinander verschachtelten „Deckenkoffern“ Die horizontale Beplankung dieser Koffer besteht aus Absorptions- und Reflexionsflächen. Dazu kombiniert sie entweder eine Lage Bauplatten mit einer Lage gelochter Gipsplatten oder nur gelochte Platten aus dem System D127.de Cleaneo 8/18 mit vorgefertigten Kanten. Die vertikale Beplankung besteht aus regulären Gipsbauplatten. Die glatten Platten stellen die Reflexion des Schalls sicher, die gelochten die Absorption. Jeder „Deckenkoffer“ wurde auf der Baustelle zugeschnitten und zusammengebaut, auskragende Kanten mit Metalltechnik ausgeführt.
Bautafel