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Mit technischen Lösungen Marktpotentiale erschliessen

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Die energetische Modernisierung der Gebäudehülle bleibt für Fachunternehmer auch künftig ein erfolgversprechendes Geschäftsfeld. Obwohl die Bauwirtschaft insgesamt gerade eine konjunkturelle Schwächephase durchläuft, sprechen die Notwendigkeiten einer höheren Energieeffizienz und mehr Klimaschutz für ein intensives und kontinuierliches Engagement in diesem Bereich. Hochwertige und leistungsstarke Systeme für alle Anforderungen sichern Kundenzufriedenheit und wirtschaftlichen Erfolg für den Fachunternehmer.

Laut dem neuen Gebäudereport 2024 der Deutschen Energie Agentur (dena) lag der Anteil fossiler Wärmeerzeuger (Öl, Gas, Kohle) 2022 bei 78%, erneuerbare Energien nur bei 22 %. Für das erste Halbjahr 2023 meldet die dena eine Verdopplung beim Absatz von Ölheizungen und Gasheizungen – eine Steigerung von 29% jeweils gegenüber dem Vorjahr. Die unübersichtliche Gesetzgebung und Fördersituation der Politik hat viele Hausbesitzer verunsichert und zu dieser Entwicklung geführt.Dabei ist klar: Fossile Energieträger sind keine Zukunftslösung. Die Preise für ihre Nutzung werden immer weiter steigen – zuletzt im Januar 2024 wieder durch den neuen CO2-Tarif. Im Umkehrschluss bedeutet das: Der Bedarf an energetischer Modernisierung wird mit jeder Preissteigerung wachsen.

1,7 Milliarden m² ungedämmte Fassadenflächen

Die „Gebäude-Allianz“, eine Initiative von mehr als 25 Fachverbänden und (Umwelt-)Organisationen, hat die aktuelle Thematik in einigen Thesen zusammengefasst:

  • 85% der Wohngebäude fallen in die Effizienzklasse C oder schlechter. Sie sind nicht auf Klimakurs und verursachen hohe Energierechnungen
  • Mit Förderung und Anreizpolitik allein ist die Wärmewende nicht zu schaffen
  • Das Tempo beim Klimaschutz in Gebäuden muss im Vergleich zu den letzten zehn Jahren verdreifacht werden.
  • Eine professionelle energetische Modernisierung senkt den Gebäude-Energieverbrauch um bis zu 80%.

Fassadendämmsysteme, wie zum Beispiel Wärmedämm-Verbundsysteme (WDVS) leisten einen wesentlichen Beitrag. Welche Dimensionen hat dieser Markt? Der gesamte Fassadenbestand in Deutschland liegt bei rund 5.2 Mrd. m². Zieht man Fassadenflächen ab, die aus Gründen wie z. B. Denkmalschutz kein WDVS bekommen werden, so bleiben noch ca. 3,5 Mrd. m² übrig. Geht man jetzt davon aus, dass 75% aller Gebäude älter als 35 Jahre und damit energetisch nicht optimal ertüchtigt sind, so wäre das eine Fläche von ca. 2.6 Mrd. m². Davon sind mittlerweile ca. 900 Mio.m² gedämmt. Bleiben also noch 1,7 Mrd. m² übrig.

Klimaschutz-Sofortprogramme gefordert

Der Gesetzgeber steht bei der Energieeffizienz im Gebäudesektor mehr und mehr unter Handlungsdruck. Anfang Dezember 2023 hat das Oberverwaltungsgericht Berlin-Brandenburg (OVG) die Bundesregierung verurteilt, Sofortprogramme für mehr Klimaschutz bei Gebäuden (und im Verkehrssektor) aufzulegen, weil diese Bereiche die im Klimaschutzgesetz festgelegten Ziele verfehlen. Auch wenn das Urteil noch nicht rechtskräftig ist: Der Druck auf die Politik wächst, deutlich mehr für die energetische Gebäudemodernisierung zu tun.

Daraus folgt für das Fachhandwerk: Es lohnt sich, bei diesem Thema am Ball zu bleiben und mit den richtigen technischen Systemen professionell ausgeführte Lösungen anzubieten, die potenzielle Auftraggeber überzeugen. Die energetische Modernisierung der Gebäudehülle ist grundsätzlich immer eine ganzheitliche Maßnahme. Das Endergebnis ist immer nur so gut wie die schwächste Stelle in der gesamten Konstruktion. Will heißen – eine gedämmte Fassade ohne dreifachverglaste und fachkundig eingebaute Fenster wird die gewünschten Energieeffizienzwerte nicht erreichen.

Die ungedämmte Außenwand allein verursacht zwischen 20 und 25% der Wärmeverluste, gehört damit zu den Bauteilen, die im Modernisierungsplan vorrangig zu behandeln sind

Dämmlösungen für alle Fälle

Jedes Bauvorhaben ist anders, jeder Auftraggeber setzt eigene Prioritäten – auch bei der energetischen Fassadenmodernisierung. Denkbare Schwerpunkte bei den Kunden sind

  • Wirtschaftlichkeit
  • Brandschutz
  • Schlanke Konstruktion
  • Ökologie
  • Kreative Außengestaltung mit Farbe, Keramik oder Naturstein

Mit den Knauf WARM-WAND Dämmsystemen lassen sich diese unterschiedlichen Anforderungen nachhaltig und auf technisch höchstem Niveau erfüllen – der Fachunternehmer kann auf alle Kundenwünsche präzise eingehen

Wirtschaftlich dämmen

Das besonders wirtschaftliche WDV-System WARM-WAND Basis besteht aus EPS-Dämmstoffplatten, mineralischen oder organischen Kleber- und Armierlagen sowie mineralischen oder organischen Oberputzen. Die Fassadendämmplatten werden entweder nur auf den Untergrund geklebt oder zusätzlich zum Kleben gedübelt. Die Platten haben eine stumpfe Kanten- oder eine Nut & Feder-Ausbildung. Letztere garantiert einen sicheren und schnellen Dämmplattenverbund mit planer Oberfläche. Die rückseitige Mörteltasche vermeidet Wärmebrücken, da der Klebemörtel nicht in die Dämmplattenfugen gelangt. Einsetzbar ist das System WARM-WAND Basis in Neubau und Modernisierung als schwerentflammbares System bis zur Hochhausgrenze (Bestimmung der Gebäudehöhe ist abhängig von der jeweiligen Landesbauordnung).

Brand- und Schallschutz im Fokus

WARM-WAND Plus im Massivbau ist ein WDVS mit Dämmstoffen aus Mineralwolle (MW). Wahlweise können Mineralwolle-Platten oder Mineralwolle-Lamellen auf Mauerwerk und Beton mit oder ohne Putz im Bereich von Außenwänden verwendet werden. Einsetzbar ist das System WARM-WAND Plus im Massivbau je nach Ausführung als schwerentflammbares (B1) oder nichtbrennbares (A) System. Es verfügt zusätzlich über sehr gute Schallschutzeigenschaften. Die Anwendung in Abhängigkeit der Gebäudehöhe regelt die jeweilige Landesbauordnung.

Schlanke Konstruktion

Knauf WARM-WAND PU Slim kommt zum Einsatz, wenn das WDVS eine möglichst geringe Aufbauhöhe haben und so die gestalterische Wirkung der Fassade nicht beeinträchtigt werden soll. Zum System gehören die Dämmplatten PU Slimtherm 024, die hohe Energieeffizienz bei geringerer Schichtdicke im Vergleich zu anderen Dämmstoffen bieten: Mit 120 mm Dicke lässt sich so der sehr gute U-Wert der Außenwände von 0,19 W/m²K erreichen. WARM-WAND PU Slim benötigt als schwerentflammbares System in den Gebäudeklassen 4-5 keine zusätzlichen Brandschutzmaßnahmen wie zum Beispiel Brandriegel. So entsteht eine homogene Dämmschicht ohne Materialwechsel und mit besten Dämmeigenschaften.

Systeme für den Holzbau

Speziell für den Einsatz im Wachstumssegment Holzbau eignet sich WARM-WAND Natur. Hier verbinden sich der natürliche Rohstoff Holz und ein mineralischer Putzaufbau zu einer einzigartigen Einheit mit besten ökologischen und wärmeschützenden Eigenschaften. Als Dämmstoff kommen verschiedene Holzfaser-Fassadenplatten zur Anwendung. Die Systemvarianten Natur D, Natur S und Natur T können direkt auf Holzrahmen oder massive Holzuntergründe montiert werden. Durch die hohe Dämmstoffmasse, die geringe Wärmeleitfähigkeit und die hohe Speicherkapazität bietet WARM-WAND Natur auch einen optimalen sommerlichen Wärmeschutz an der Fassade. Auch die Systeme WARM-WAND Plus und WARM-WAND Basis sind im Holzbau einsetzbar und spielen dort ihre Stärken aus,

Vielfältig und stabil

Knauf WARM-WAND Keramik und WARM-WAND Naturstein verwenden jeweils Dämmstoffe aus Mineralwolle (MW) und expandiertem Polystyrol (EPS) auf Mauerwerk und Beton mit oder ohne Putz. Die Fassadendämmplatten werden mittels Klebemörtel auf den Untergrund geklebt und gegebenenfalls zusätzlich gedübelt. Die Beschichtung der Fassadendämmplatten erfolgt durch eine mit Textilglas-Gittergewebe bewehrte Armierschicht. Bei der anschließenden Verkleidung sind sowohl keramische wie auch Naturwerkstein-Elemente möglich. Neben der damit verbundenen Gestaltungsvielfalt punkten diese Systeme noch durch ihre Unempfindlichkeit gegen mechanische Einwirkungen und dadurch, dass so gut wie keine Wartungs- und Instandhaltungskosten anfallen. Beide WDVS können je nach Anforderung als normalentflammbare (B2), schwerentflammbare (B1) und nichtbrennbare (A2) Systeme ausgeführt werden.

Mineralische Putze als Schlussbeschichtung

Mit den mineralischen Putzen der Knauf WARM-WAND Systeme lassen sich technische und optische Akzente setzen. Herausragend ist hierbei das biozidfreie Putz-Farbe-System MineralAktiv. Dessen Hybridbindemittel auf mineralischer Basis besitzt eine hohe Alkalität und wirkt damit dem Aufwuchs von Mikroorganismen entgegen. MineralAktiv ist hydrophil ausgerichtet und in der Lage, Feuchtigkeit aufzunehmen. Das hält die Oberfläche trocken und unterbindet damit die wesentliche Grundlage für Bewuchs. Das hohe Diffusionsvermögen der einzelnen mineralischen Komponenten sorgt für eine rasche Rücktrocknung. Diese wird verstärkt durch einen in der MineralAktiv Fassadenfarbe enthaltenen sogenannten IR-Absorber. Diese drei Schutzfaktoren – Alkalität, Feuchtemanagement und IR Rücktrocknung – halten dauerhaft Algen und Pilze fern. Biozide sind zum Schutz der Fassade nicht notwendig.

Wenn außen nichts geht

Auch für jene Fälle, bei denen Denkmalschutzauflagen, technische sowie optische Gründe oder Platzmangel den Einsatz eines WDVS verhindern, bietet Knauf dem Fachunternehmer die Möglichkeit, die Energieeffizienz im Gebäude zu steigern. Das mineralische Rotkalk in-System schafft auf der Gebäudeinnenseite durch die energieeffizienten Eigenschaften des kapillaraktiven und diffusionsoffenen Dämmstoffs aus aufgeblähtem Perlitgestein beste Voraussetzungen für einen wirksamen Wärmeschutz. Das natürliche Kalk-Putzsystem verleiht zudem durch aufeinander abgestimmte Komponenten den Wänden besondere Eigenschaften für ein angenehmes Raumklima. Das Rotkalk in-System ist neben den positiven bauphysikalischen Eigenschaften in seiner Gesamtheit mineralisch und nicht brennbar.