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Unikat-Faltdecke im DFB-Campus

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Der Boulevard am neuen Campus des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) in Frankfurt wird von einer Decke überspannt, die in Form unterschiedlich großer und geneigter Dreiecke die Faltdachhaut des Gebäudes widerspiegelt. Die Realisierung dieser komplexen Konstruktion erforderte eine detailgenaue 3-D-Planung, vorgefertigte Knoten und andere Formteile sowie eine exakte Montage.

Die abgehängte Deckenkonstruktion des Boulevards mit einer Gesamtfläche von 2.600 m² sollte als Pendant zur Dachhaut deren Faltung in Form von zahlreichen, sich nicht wiederholenden dreieckigen Teilflächen widerspiegeln.Jedes einzelne Dreieck musste eine andere Geometrie und Neigung aufweisen. Zwischen den Segeln waren Schattenfugen auszubilden, die sich jeweils an den Hoch- und Tiefpunkten treffen und dort spitz auslaufen. Damit sich die einzelnen Dreiecke an den Knotenpunkten exakt treffen und die Schattenfugen dazwischen gleichmäßig verlaufen, musste die Konstruktion präzise vorgeplant und ausgeführt werden. Die Lösung erforderte zudem einen schichtwei?sen Aufbau der Decke mit vorgefertigten Bauteilen. Zur Positionierung und Zentrierung der Konstruktion verwendet das von Stefan Reichert, Knauf Marktmanager Trockenbausysteme, und Michael Thorwart, Knauf SOKO – Sonderkalkulation und Objekte, entwickelte Konzept einzelne quadratische Knotenpunktformteile. An einer Sonderkonstruktion abgehängt, fixieren sie die Hoch- und Tiefpunkte der Faltungen und positionieren über reliefartige Ausfräsungen auch Profilbleche, die an die Knotenpunkte anlaufen. Die Mittelzonen dieser schwarz-matt lackierten Blechstreifen formen das lineare Netz der Deckenkonstruktion und bleiben als Schattenfugen sichtbar. Seitlich davon abgehängte CD-Profile dienen als Unterkonstruktion der dreieckigen Deckensegel. Die Beplankung kombiniert V-förmig gefräste Kantenformteile als Rahmen und Cleaneo Lochplatten als Füllung. Unabdingbare Grundlage dieses Bausystems war ein exakter 3-D-Plan, der die einzelnen Felder darstellt, dabei die Neigungen der Deckensegel berücksichtigt und die Lage, Ausrichtung und Ausführung der Knotenpunkte zeigt. Auch Lüftungskästen, Revisionsklappen und Leuchten mussten in die Planung einbezogen und bei der Ausführung berücksichtigt werden.

Sonderbauteile aus Gips ab Werk

Auf Basis der CAD-Daten fertigte die Knauf SOKO zirka 100 Knotenpunktformteile mit Reliefausfräsungen als Sonderbauteile aus 18 mm dicken Gipsfaserplatten sowie tausende Meter V-gefräster Formteile für die Dreiecksrahmen aus Gipskartonplatten 12,5 mm. Die mit den Trockenbauarbeiten beauftragte B. Schlichter GmbH & Co. KG lieferte parallel über die hauseigene Dach- und Fassadenabteilung die in unterschiedlichen Neigungswinkeln produzierten Schattenfugenbleche. Um diese entsprechend der jeweiligen Neigung exakt montieren zu können, konstruierte die Knauf SOKO die dazu passenden Abhänger: Im jeweiligen Winkel gekantete Schlitzbleche, die von außen mit Nieten an den Schattenfugenblechen befestigt wurden,sodass diese später verdeckt montiert werden konnten.

Viel Feinarbeit in der Montage

Die Rohdecke des Gebäudes befindet sich in einer Höhe von 14 bis 16 m. Die fertige Decke liegt rund 13 m über dem Fußboden. Zwischen den beiden Decken befinden sich die Installationsebene sowie ein Rettungs- und Wartungsweg für die Feuerwehr. Die Fertigdecke musste somit an einer Weitspannkonstruktion abgehängt werden, die vom Trockenbauer hergestellt und unterhalb der Installationsebene eingezogen wurde. Daran wurden zunächst die Knotenpunktformteile und anschließend die passenden Schattenfugenprofile abgehängt. Nach dem Einlegen der Profile in die entsprechende Reliefaussparung der Knotenpunktformteile folgte als nächster Montageschritt die Befestigung des Feinrosts aus Knauf CD- und UA-Profilen an Nonius Hängern. Für die Dreiecksrahmen schnitten die Monteure die V-gefrästen Formteile anschließend auf Gehrung zu und arbeiteten sie an die Schattenfugenprofile an. Die Flächen wurden mit Knauf Cleaneo Lochplatten ausgefüllt. Die seitlichen Deckenfriese wurden mit Sonderformteilen von Knauf gestaltet und die Decke außerdem schräg an die Pfosten-Riegel-Konstruktion des Eingangsbereiches angearbeitet. Zuletzt wurde die gesamte Fläche in unterschiedlichen Pastelltönen farblich gestaltet.