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Erzbischöfliches Ordinariat, München

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Im unendlichen Raum des Gebets

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Bautafel
Bauherr:Erzbischöfliches Ordinariat, München
Architekt:Fink + Jocher, München
Fachberatung:Bernhard Bredl (Knauf Gips KG) und Christoph Schaible (Knauf Gips KG, SOKO – Sonderkalkulation und Objekte)
Verarbeiter:Peter Muskat Innenausbau GbR, Kraiburg
Fotograf:Bernd Ducke
Bauaufgabe: Deckengestaltung
Produkte:Formteile

Von der Ellipse zum Gefühl der Unendlichkeit, in der alles mit allem verbunden ist, ist es kein weiter Weg. Aus diesem Grund stellten sich Fink + Jocher die Kapelle des erzbischöflichen Ordinariats auch als ellipsenförmigen Körper vor. Peter Muskat hat ihn gebaut – ganz real in Trockenbautechnik mit von Knauf vorgefertigten Gipsplattenelementen.

Projektbeschreibung

Aufgabe

Es gibt Orte, die reduzieren alle Wege des Menschen auf einen einzigen: das Gebet. Die neue Kapelle des erzbischöflichen Ordinariats in München ist solch ein Ort. Der Hauptraum präsentiert sich als unendlich wirkende Ellipse ohne jegliche Ablenkung. Weiß gespachtelte Wände mit einem alles überdachenden Deckensegel. Dazwischen lediglich ein kleiner Streifen, über den indirekte Beleuchtung ins Rauminnere fällt und dieses ausleuchtet. Auch der angrenzende Ort der Marienverehrung ist ellipsenförmig, wenngleich kleiner als der Hauptraum. Die Sakristei auf der anderen Seite stellt ein Quadrat dar.

Grundlage für alle drei Einzelräume ist der Trockenbau. Im Werk von Knauf vorgefertigte, rund geformte, vor Ort zusammengesetzte und verspachtelte Formteile bilden die Hülle des Andachtsraums und des angrenzenden Ortes der Marienverehrung. Die ebenfalls angrenzende Sakristei fertigte Trockenbaumeister Peter Muskat, Inhaber der Peter Muskat Innenausbau GbR, mit seinen Mitarbeitern vor Ort. Um die Maßhaltigkeit der Konstruktion zu garantieren, und den Sicherheitsbestimmungen zu genügen, mussten die Handwerker bei der Montage der Wände und Decken eine besondere Reihenfolge einhalten. Ganz am Anfang stand der Aufbau eines Gerüsts auf halber Höhe des sich über zwei Stockwerke erstreckenden Andachtsraums. Dazu wurden in dem zuvor entkernten Bereich im Ordinariatsgebäude im Abstand von 70 cm mehrere 10/20 cm dicke Holzbalken als Tragkonstruktion eingezogen. Auf diesen wurde im Anschluss seitlich der Randschale des Andachtsraums ein Deckengerüst montiert.

Lösung

Als nächster Schritt folgte die Montage des Deckensegels, das jenen Hauptraum nach oben hin abschließt und das von der auf der Wandkonstruktion auflagerten indirekten Beleuchtung angestrahlt wird. „Dazu haben wir auf OSB-Platten am Fußboden im Andachtsraum zunächst die Achsen jenes Segels aufgezeichnet und die Abhängepunkte gekennzeichnet“, erzählt Trockenbauer Muskat. Diese wurden im zweiten Zug per Laser auf die Rippendecke übertragen.“ So konnte millimetergenau festgelegt werden, wo die Noniushänger für die Abhängung des Deckensegels angebracht werden mussten. An diese hängten die Trockenbauer im Anschluss die zehn von Knauf als Spantenkonstruktion vorgefertigten und zweilagig mit je 6,5 mm Platten beplankten Formteile des Deckensegels ab und verspachtelten die Stöße und Platten in Q4-Qualität.

„Während die Wände des Andachtsraums bei Knauf vorgefertigt wurden, haben wir die Sakristei direkt vor Ort realisiert. Wir wollten einfach ausprobieren, ob es möglich ist, solch eine Form auch direkt auf einer Baustelle zu realisieren“, lächelt Muskat. Element für Element formten die Handwerker die rund 3,20 m hohen Wände der 4,5 m langen und rund 3,5 m tiefen Ellipse jener Sakristei, bauten sie inklusive des Deckensegels auf und verspachtelten auch diesen Raumkörper im Anschluss in Q4. Als Unterkonstruktion des Gebildes dienen 25 mm OSB-Platten, die entsprechend der gewünschten Rundung zugeschnitten wurden und zweilagig mit trocken gebogenen 6,5 mm Gipsplatten beplankt. So entstanden 24 gerundete Formteile sowie vier ¬– drei Radien miteinander vereinigende – Eckelemente.

Die von Knauf für die beiden Längsfronten des Hauptraums produzierten Formteile basieren ebenfalls auf einer Spantenkonstruktion. Als Basis der Wände des 6, 50 m hohen, 12 m langen und 4,50 m breiten Raums dienen jeweils acht Elemente, die Mittelpartie setzt sich aus sechs Elementen zusammen, die obere Front aus zwei. Um die flacher gebogenen Mittelsegmente des Raums möglichst wirtschaftlich zu konstruieren, entschieden sich die Knauf-Techniker hier für eine Unterkonstruktion aus Metallprofilen, die sich zudem schneller montieren lassen als die – im anderen Bereich notwendigen – Spanten. Die Grundlage bilden Profile aus dem Knauf Standardsystem für Kuppeln, deren Radien an die ellipsenförmige Gestalt des Andachtsraums angepasst wurden: Die als Vierkantprofile ausgeführten Tragprofile folgen der Krümmung horizontal. Die auf ihnen montierten CD-Profile verlaufen senkrecht, wobei die Krümmung nach oben hin stärker wird.

Als Planungsgrundlage für die Vorfertigung des Deckensegels sowie der Wandkonstruktionen im Hauptraum diente ein animiertes Modell der mit dem Bauauftrag betrauten Architekten Fink + Jocher. Anhand eines genauen Verlegeplans von Knauf bauten die Handwerker zunächst die Raumenden von unten nach oben auf und fixierten die Spanten.

Zuletzt errichteten die Trockenbauer den Ort der Marienverehrung aus seitlichen Halbschalen und einem Deckel, die ebenfalls von Knauf vorgefertigt worden waren. „Für den 3,50 m x 2 m großen und 4,80 m hohen Raum haben wir an einem halben Tag insgesamt 17 Einzelteile zusammen gebaut und später in Q4 Qualität verspachtelt“, erinnert sich Muskat.

Kontrolliert wurde die Ausführungsqualität schließlich durch die Architekten. „Sie haben Fotos des fertigen Raums eingescannt und mit einem speziellen Programm am Computer die CAD-Zeichnung mit der Realität abgeglichen, um Abweichungen festzustellen. An diesen Stellen mussten wir dann nachspachteln“, berichtet der Trockenbauer. Und fügt hinzu: „Das war handwerkliche Maßarbeit“, erzählt der Trockenbauer, „denn selbst die kleinste Spachtel ist breiter als die Rundung jener Wände und Decken.“

Standort

Erzbischöfliches Ordinariat, München

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