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HighLight Business Towers, München

HighLight Business Towers, München

Hochhaus-Ensemble am Münchner Tor

Bautafel
Architekt:Helmut Jahn (Murphy/Jahn, Chicago)
Fachberatung:Jochen Bühl, Knauf Gips KG; Knauf Integral KG, Satteldorf
Bauaufgaben: Brandschutz,
Fußbodensystem

Scharfkantig, elegant und weit hin sichtbar - zwei schlanke gläserne Hochhausscheiben verändern im Münchner Norden die Skyline: 113 und 126 Meter hoch markieren sie in der Peripherie des Mittleren Rings das neu entstehende Stadtquartier Parkstadt Schwabing, direkt an der Einmündung zur A9. Die kühne Architektur verdanken die High Light Towers dem Architekten Helmut Jahn aus Chicago. Als Ensemble konzipiert, ergänzen ein 5-geschossiges Bürogebäude entlang der Schenkendorfstraße und ein 7-geschossiger Hotelkomplex im nördlichen Teil des Grundstücks die beiden Hochhausscheiben.

Projektbeschreibung

Aufgabe

Effiziente Hochhausarchitektur

Die High Light Towers des Teams Murphy/Jahn sind dafür ein Beweis: Entwurf, Statik und Konstruktion der Hochhäuser sind auf größtmögliche Effizienz ausgerichtet. Neben höchsten ästhetischen Anforderungen verpflichtet sich das Konzept daher auch höchsten Zielen der Ingenieurskunst – der Minimierung von Konstruktionsflächen. Die beiden Towers sind als Stahlbetonverbund-Konstruktionen ausgeführt, mit vertikalen Fachwerken zur Gebäudeaussteifung. Dem Aspekt der Leichtigkeit und Flexibilität folgend wird der Innenausbau komplett in Trockenbau durchgeführt – mit Knauf Systemen. Die bauphysikalisch wie brandschutztechnisch höchst anspruchsvollen Konstruktionen und Detaillösungen sind das Ergebnis einer intensiven Zusammenarbeit zwischen Architekten, der STRABAG als Generalunternehmer, Knauf und der ARGE Trockenbau - dokumentiert in einem Detailkatalog mit mehr als einhundert Lösungen. Durch frühzeitige Integration von Knauf im Planungsprozess ließen sich eine Reihe Details optimieren.

Lösung

Architektur- und Energiekonzept

Im Grundriss sind die Türme in einem lichten Abstand von 22 Meter parallel zueinander versetzt angeordnet. Sie haben die Form eines Parallelogramms mit einer Gesamtlänge von zirka 73 Meter, einer Breite von 13,50 Meter und einer Grundfläche von ungefähr 1.000 Quadratmeter. Als B1 wird der höhere Tower mit 32 Geschossen, als B2 wird der niedrigere mit 28 Geschossen bezeichnet. Brücken, so genannte „clip on elements“, schaffen eine flexible Verbindung. Sie können bei Bedarf hinzugefügt oder wieder entfernt werden und ermöglichen die Bildung von bis zu 2.000 Quadratmeter großen Büromietflächen pro Geschoss. Zunächst werden drei Brücken realisiert, bis zu acht sind statisch möglich. Die gläsernen Aufzugstürme liegen einander gegenüber und markieren an der zentralen Plaza die Eingänge zu den beiden Hochhäusern.

Die Fassade ist unter technologischen und ökologischen Aspekten gewählt. Sie steht in direktem Zusammenhang mit dem effizient arbeitenden Lüftungs- und Klimatisierungssystem der Hochhäuser. Dabei ermöglichen zu öffnende Fenster künftigen Mietern eine individuelle Lüftung und den gewünschten Bezug zur Natur. Erreicht wird dies durch eine einschalige Vorhangfassade mit wärmereflektierender Verglasung sowie einer Fensterkonstruktion mit Windschutz- und Schalldämmelementen.

Innovative Tragstruktur

Eine Besonderheit des Entwurfs ist die ausgeführte Tragstruktur als reine Stahlverbundkonstruktion. Kennzeichen dieser Konstruktionsart ist eine große Schlankheit und damit verbunden ein minimierter Verlust an Konstruktionsfläche. Die Querschnitte der Fachwerkelemente sowie der Stützen bestehen aus massivem Stahl, der in ein Mantelrohr eingestellt ist und mit Beton ausgefüllt wird, wodurch eine Brandschutzanforderung von F120 erzielt wird. Schlanke Stützen, 28Zentimeter dicke Ortbetondecken sowie die Anordnung von zwei vertikalen Fachwerkkonstruktionen je Turm erfüllen in München den Anspruch der Architekten an maximale Transparenz. Auch ermöglicht diese Konstruktionsart schnelle Montagezeiten: Pro Woche konnte ein Geschoss je Turm montiert werden. Durch die Anordnung und Ausformung der Aussteifungskerne, die im Grundriss als offenes U über die gesamte Breite des Gebäudes reichen und jeweils an beiden Gebäudeenden liegen, wird zudem eine hohe Flexibilität in der Grundrissgestaltung erreicht. Zwei Optionen sieht das Konzept von Murphy/Jahn auf den komplett transparenten Ebenen vor: Den Ausbau für zwei oder für einen Mieter.

Ausgereifter Trockenbau

In Kombination mit modernem, leistungsfähigen Trockenbau können diese Vorzüge des Stahlverbundbaus im Hochhausbau effektiv und zielorientiert genutzt werden. Dabei haben besonders die hohen Anforderungen des Brandschutzes und Schallschutzes und die Besonderheiten der Konstruktion den Trockenbau der High Light Towers bestimmt. In intensiver Zusammenarbeit mit Knauf sind optimierte Lösungen auf Grundlage vorhandener Systeme entstanden. Zudem galt es, auf die Architektur hin angepasste Sonderlösungen zu entwickeln und diese über Prüfzeugnisse amtlich abzusichern.

Die wichtigste Wand in Trockenbau ist die Brandwand System W131, die sich mittig durch jeden der beiden Türme zieht. Diese teilt das Gebäude in zwei 400 Quadratmeter große Brandabschnitte. Bei der Planung mussten sensible Details gelöst werden, wie Durchdringungen der Brandwand im Bereich der Treppen, Anschlüsse von Brandwänden an die Querdiagonalen der Fachwerkkonstruktion oder an Rundstützen sowie an die Fassade. Auf Grund der zu erwartenden Gebäudebewegungen - die bestimmte Durchbiegung der Decken unter Last beträgt rund 16 Millimeter – musste der überwiegende Teil der Anschlüsse beweglich konzipiert werden.

Murphy/Jahn stellen zudem höchste Anforderungen an die Ausführung. Die für den Trockenbau in der DIN festgelegten Toleranzen sind in München nicht akzeptiert. Die Knauf Technologie der V-Ausfräsung hat daher überzeugt. Sie ermöglicht die geforderte absolute Passgenauigkeit mit wirtschaftlicher Montage.

Pro Geschoss waren zwei Wochen für die Trockenbau-Grundmontage nötig. Nach Abschluss der Installationen wird ein Nachlauf von eineinhalb Wochen benötigt.

Die integrative Zusammenarbeit in einer frühen Planungsphase war für den vor Ort arbeitenden Architekten des Büros Murphy/Jahn eine wichtige Basis, um das hohe ästhetische und bautechnische Niveau im Trockenbau erreichen zu können. Nur mit diesem Trockenbau konnte die schlanke Bauweise verwirklicht werden. Daher war es für uns sehr wichtig, von Anfang an die Detailplanung direkt mit dem Hersteller und der ausführenden Firma zu führen.

Unterflur verlegte Leitungen jederzeit zugänglich

Da in den Büroräumen der beiden Towers ein enormes Installationsvolumen an Gebäude-, Klima-, Lüftungs-, EDV- und Kommunikationstechnik vorhanden ist, wurde ein Doppelboden auf Stahlstützen im Rastermaß 60 x 60cm mit einer Konstruktionshöhe von 320mm verlegt. Die Unterflur verlegten Leitungen sind jederzeit, an jeder beliebigen Stelle zugänglich, da sich jedes einzelne Element des Bodens entfernen und wieder einfügen lässt. So bietet der Boden die größtmögliche Flexibilität für die Wartung einerseits und eine eventuelle spätere Nutzungsänderung andererseits. Für die Herstellung und Montage aller Bodenflächen mit Mero Typ 6N36 auf Knauf Integral GIFAfloor Basis benötigten Knauf Integral und Mero TSK International nur 12 Monate. Die Belastung der Doppelböden ist bereits 24 Stunden nach der Montage möglich. Der Bauablauf ist somit nicht behindert, wie es beispielsweise bei nass eingebrachten Hohlbodensystemen der Fall wäre. Der eingebrachte Doppelboden ist zudem ideal für die Aufnahme von lose verlegten Textilfliesen geeignet, wodurch eine hohe Flexibilität bei Mieter- und Nutzungsänderungen erzielt wird.

Standort

HighLight Business Towers, München

Widenmayerstraße 3
3 München
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