Eines der akustisch wirksamen Elemente ist das fünfteilige, sich dreidimensional verwindende Deckensegel oberhalb der Bühne: ein von Knauf vorgefertigtes, hochkomplexes Konstrukt, das sich dank ausgeklügelter Bühnen- und Trockenbautechnik in alle Richtungen verfahren, verstellen und bewegen lässt. So weist es dem Klang automatisch die richtige Richtung – und beherrscht darüber hinaus noch die Kunst der Fuge: Die Zwischenräume zwischen den einzelnen Gliedern nehmen die Bühnenbeleuchtung auf.
Die Grundlage des Segels bilden mehrere Dutzend Einzelsegmente, die im Werk von Knauf millimetergenau produziert wurden. „Wir haben dabei auf Spantentechnik gesetzt, um eine dreidimensionale Konstruktion zu erschaffen, die auf der Baustelle formstabil miteinander verbunden werden kann“, erklärt Ekkehard Scholz, Objektmanager Akustiksysteme/Design bei Knauf. Die Materialkombination aus Gipsfaserunterkonstruktion und Beplankung aus 2 x 9,5 mm Gipsplatten erfüllt alle Anforderungen aus brandschutztechnischer Sicht.Die Form der doppelt gekrümmten Paneele war zuvor von Spezialisten der Müller-BBM GmbH und Kahle Acoustics mit parametrischen 3D Entwurfsmethoden hinsichtlich einer räumlich homogenen Schallreflexionsverteilung optimiert und in enger Zusammenarbeit mit den Architekten gestalterisch abgestimmt worden.
Auf der Baustelle wurden die im Werk schon mit den Abhängepunkten gekennzeichneten Einzelteile zunächst zu einem sinnvollen Puzzle zueinander geführt, eingemessen und mit Klebe- und Verschraubungstechnologie zusammengefügt. Die fertigen Gebilde wurden im Anschluss mit der Bühnentechnik an den Spanten hochgehängt.
Zuletzt verspachtelten die Trockenbauer die durchschnittlich 11,5 m langen und 2,5 m breiten Segel vollflächig in Q4-Qualität. Final aufgeklebtes Malervlies dient als Grundlage für die farbliche Endbeschichtung und stellt sicher, dass die fertigen Elemente keine Risse ausbilden können. So entstanden aus Dutzenden Einzelsegmenten fünf Blöcke mit absolut gleichmäßiger Krümmung.