Die Arbeiten für das rund 6.100 m2 BGF umfassende Gebäude begannen im Oktober 2012. In der Winterphase wurde aus Stahlbeton-Fertigteilen und -Halbfertigteilen die Tragkonstruktion des siebenstöckigen Baus errichtet. „Lediglich die Nordwand ist eine komplett tragende Wand“, so der Architekt, „dort sind in den Grundrissen die Nasszellen und Küchenräume untergebracht.“ Die West-, Ost- und Südaußenwände wurden teilweise in Betonskelettbauweise errichtet und dann im Trockenbauverfahren ausgefacht. Die technische Umsetzung des Trockenbaus hatte die Firma Manfred Schmid GmbH & Co. KG übernommen, Bauleiter war Alexander Presler. „Mit unserer Erfahrung im Trockenbau im Innenbereich kamen wir auch mit dem Komplettsystem für die Außenwand gut zurecht“, erzählt dieser. Zum Einsatz kam die Knauf Außenwand mit AQUAPANEL® Technologie, ein System, das die Vorteile des Trockenbaus nun auch an die Fassade bringt.
Das Komplettsystem besteht aus einer Vielzahl von aufeinander abgestimmten Komponenten. Auf Metallprofilen wurden innen Gipsbauplatten verschraubt. Als nächstes folgte die spezielle Dämmschicht mit Knauf Insulation mit Dämmung und Dampfsperre. Von außen wurden dann die wetterbeständigen, widerstandsfähigen Zementbauplatten AQUAPANEL® Cement Board Outdoor verschraubt und dann die Fugen mit dem systemeigenen AQUAPANEL® Fugenspachtel – grau verspachtelt. In einem weiteren Arbeitsgang wurde die Oberfläche mit AQUAPANEL® Klebe- und Armiermörtel – weiß mit AQUAPANEL® Gewebeeinlage vollflächig verspachtelt und dann mit dem gefilzten Oberputz Noblo Filz 1 verputzt. Durch die Verwendung dieses Trockenbausystems konnte in Esslingen im Vergleich zur Massivbauweise deutlich Zeit gespart werden.
Für die Gestaltung der Fassade des Wohnheims wählte der Architekt eine Zweiteilung: „Die Bereiche der tragenden Wände, die in der Nachbarschaft alter Ziegelbauten des Bestandes liegen, wurden mit einem WDVS-System gedämmt, das dann mit einem groben Zupfputz in einem dunklen Rotton versehen wurde“, so Thomas Mühleisen. Für die Verarbeitung des WDVS, das in einer 180er-Dämmstärke mit EPS und Mineralwolle ausgeführt wurde, war ebenfalls das Unternehmen Manfred Schmid verantwortlich. Nach dem Kleben und Armierspachteln wurde der mineralische Zupfputz aus Noblo Filz 1 aufgebracht. Bei der Oberflächengestaltung entschied man sich bewusst für die auffällige, grob gezupfte Struktur.