Aufgabe
Leer stehende Gewerbeobjekte, aber zu wenig Wohnraum: Diese Konstellation ist eine Herausforderung, der sich viele Ballungsräume zu stellen haben. In dieser Situation haben Investoren in Frankfurt, München, Hamburg und Stuttgart begonnen, Büro- und Gewerbebauten in Wohnhäuser zu verwandeln. So auch beim Projekt Vogelweidestraße 5 in München, dem ehemaligen Sitz einer Reiseversicherung. Die Living Bogenhausen GmbH, ein Unternehmen der Isaria Wohnbau AG, erwarb den 1970er-Jahre-Komplex nach dem Auszug des letzten Mieters. In einer Bauzeit von nur einem Jahr wurde das Gebäude in ein Wohnhaus mit 167 Eigentumswohnungen umgewandelt. 21 davon sind Zwei-Zimmer-Einheiten, der Rest Appartements.
Die Innenwände des zunächst vollkommen entkernten Gebäudes hat der Bauträger fast durchgängig als Trockenbaukonstruktionen realisieren lassen. Lediglich einige statisch notwendige Massivwände blieben stehen. „Wir haben uns für diese Bauweise entschieden, da wir damit keine beziehungsweise kaum Rücksicht auf die Statik nehmen mussten und bei der Grundrisseinteilung flexibler sein konnten. Zudem erreichen schlankere Gipsplattenkonstruktionen die gleichen akustischen Werte wie stärkere Ziegelwände“, erklärt Ralf Tapphorn, Projektleiter der Isaria Wohnbau AG. „Nicht zuletzt kann man mit Trockenbaukonstruktionen im wörtlichen Sinn einfach trocken bauen. Das Problem der nachträglich in den Bau eingebrachten Feuchtigkeit und der daraus resultierenden Trocknungszeit entfällt somit.“
Die gesamte Wohnanlage wurde unter der Prämisse realisiert, mit möglichst schlanken Wänden möglichst hohen Schallschutz zu erreichen. Entsprechend achteten Bauherr, Planer und ausführende Firmen penibel darauf, Wandkonstruktionen mit optimalen akustischen Werten zu wählen und Anschlussdetails extrem sauber auszuführen, um den Schallschutz nicht durch Ausführungsfehler zu verschlechtern.