Aufgabe
Die Architektur der neuen Zentralmoschee der Türkisch-Islamischen Union der Anstalt für Religion e.V. (kurz: DITIB) in Köln-Ehrenfeld ist eine kühne Kombination von Tradition und Moderne. Am markantesten lässt sich das Verschmelzen traditioneller und moderner Bauweisen an der Kuppel ablesen, die genau genommen gar kein einheitlich-geschlossenes Gewölbe im herkömmlichen Sinne ist. Der Entwurf des Kölner Architekturbüros Paul Böhm löst die Kuppel stattdessen in sechs einzelne, in der Höhe nach außen abgestufte Schalen auf, deren Zwischenräume mit mehrfach gekrümmten Glasfassaden geschlossen werden.
Auch in der inneren Ausgestaltung des Gebetsraums unter der rund 36 m hohen Kuppel wiederholt sich das architektonische Thema der überlieferten Formen in zeitgemäßer Bauweise mit zwei- als auch dreidimensional gekrümmten Wandscheiben und Kuppelflächen. Gesucht war nun eine Unterkonstruktion mit vollflächiger Bekleidung, die durch die Wärmedämmung hindurch zu befestigen war und die neben ihrem Eigengewicht auch die Lasten der später zu montierenden Ornamentplatten tragen musste. Die insgesamt mögliche Ausbaulast unter der Kuppel war mit 0,85 kN/m² vorgegeben, wovon allein 30 kg/m² für die Platten der künstlerischen Innenschale zu berücksichtigen waren. Es blieben also rund 55 kg/m² für die Unterkonstruktion und ihre Bekleidung.